Meiner Meinung nach ist beim Thema cEDH zu unterscheiden zwischen objektiver und subjektiver Perspektive.
(1) Objektiv ist cEDH maximal wettbewerbs-orientiertes EDH.
(a) Daraus folgt der Grundsatz der Effizienz beim Deckbuildung (siehe unzählige cEDH-Artikel im Internet)
(b) und regelbewusstes teilnehmen am Spielverlauf (siehe DCI-Rulebook)
Anmerkung: Die wenigsten Menschen im GameIt haben überhaupt die Zeit sich mit (1)(a) oder (b) in notwendigem Umfang zu befassen.
Meiner Meinung nach ist das EDH-FNM im GameIt weit weg von cEDH im objektiven Sinn.
(2) Aus subjektiver Perspektive ist cEDH nicht derart leicht zu verallgemeinern; jeder hat eine andere subjektive Perspektive.
(3) MTG ist ein Spiel mit Wettstreit: Kampfphase, Zerstörung, Neutralisation, etc...
(4) Im Rahmen eines öffentlichen Turniers für ein Spiel mit Wettstreit gibt es nur die öffentlichen Grenzen des Wettstreits (Regeln, Banlist, ...)
(5) Das EDH-FNM liefert einen Rahmen in dem Platz für (nicht alle) subjektive Perspektiven ist.
Anmerkung: Manche subjektive Perspektiven finden keinen Platz im Rahmen eines EDH-FNM; wie z.B. "ich möchte das Spiel lernen und in Schutz genommen werden" <- dafür gibt es ja Fun-Runden zwischen den Runden und ggf auch den gesamten Rest der Woche!
(6) Wenn beim FNM wenige Teilnehmer den Rest überrollen, so dass relativ wenig Spiel stattfindet, können die Überrollten auch einfach zu Hause oder ohne Teilnahme-Gebühr im Laden spielen.
Anmerkung: Es kann einem Teilnehmer wohl nicht zum Vorwurf gemacht werden, dass er sich wettbewerbs-orientiert auf das FNM vorbereitet hat.
Somit entsteht das Problem, dass Teilnehmer ZU GUT VORBEREITET sind und dadurch den Spielspaß der anderen mindern.
Fazit:
Haben zu gut vorbereitete Teilnehmer langfristig Spaß beim Spiel?
Wie kann man mit einem zu gut vorbereitetem Teilnehmer reden?
Gibt es zu viele Anreize zu gut vorbereitet zu sein?
Ich persönlich finde, dass es noch etwas nach cEDH gibt:
Zu erst kommt Kitchen-Table/low-level-Magic.
Dann kommt competitive Magic (im Laden).
Und wenn ich davon nicht mehr gereizt bin, dann kommt "Stipulation-Competitive-Magic".
Also ich schränke mich ein; z.B. baue ich das Deck Lore-based, oder ich versuche in dem doch recht liberalistischen Magic den Sozialismus auszurufen, oder oder oder - das ist ja das Schöne an der subjektiven Perspektive.
Am Ende würde ich jedoch immer ein Deck bauen, dass subjektiv möglichst cEDH ist; auch wenn es objektiv weit davon entfernt wäre.
Und an die "alten Hasen": es gibt ja eine EDH-Etikette und da steht auch, dass das Ziel ist jedes VIERTE Spiel an einem 4er-Tisch zu gewinnen; ich würde von mir behaupten, dass ich öfter gewinnen will und ich habe den Eindruck erhalten, dass es vielen von Euch auch so geht, damit schürt ihr natürlich eine derartige Atmosphäre, die jetzt kritisiert wird