D&D und dergleichen für einen Einsteiger

  • Hallo zusammen,


    ich heiße Dirk und bin auf der Suche nach fachkundigen Pen&Paper-Spielern.

    Als Randnotiz kann ich noch mitgeben, dass ich 46 Lenze zähle, zwischen Marburg und Biedenkopf wohne und wie es der Titel schon verrät, Anfänger im Bereich P&P bin.


    Ich selber habe mal DSA gespielt bzw. kennengelernt. Das liegt aber gut 15/20 Jahre zurück und beschränkt sich auf einen Abend.

    Wenn man es genau nimmt bin ich Neuling, Noobe, Anfänger...ein Unwissender eben :)


    Nun hat mich diese Thematik aber nie so ganz losgelassen und in diesem Zusammenhang ist in jüngster Zeit eine Idee/Vorstellung entstanden.

    Ich selber würde gern mehr über die Spielmechanik erfahren und darüber, welche Richtung (Pathfinder, DSA, D&D, etc.) für einen Anfänger wohl der ideale/beste wäre.

    Ich habe mich auch schon belesen, aber es finden sich ja unzählige Artikel und dementsprechend auch Meinungen darüber. Ich habe verschiedene Teile von Regeln u. ä. angelesen, die mich aber in ihrer Komplexität im Moment einfach "erschlagen". Schau ich mir dann auch noch verschiedene Charakterbögen an und deren Möglichkeiten bin ich fast geneigt einfach das Thema ruhen zu lassen.


    Aber....es reizt mich ja doch zu sehr :)


    Denn im Zusammenhang, die Thematik verständlicher gemacht zu bekommen um hier vielleicht selber Fuß zu fassen, ist die angedeutete Idee/Vorstellung gereift. Nämlich das Ganze meinem Junior (9Jahre) und ggf. seinen Freunden nahezubringen. Das heisst, die doch recht komplexe Spielmechanik runterzubrechen und "Kindgerecht" einzustellen. In dieser Richtung habe ich bisher nicht wirklich was finden können.

    Es ist aber meiner Art und Interessen geschuldet, dass ich mich mit Spiel, Spass und Fantasie, gerne mit solchen Themen beschäftige. Das ganze nicht nur für mich selbst, sonder wie erwähnt auch für meinen Junior.


    Also, wenn es jemanden in euren Reihen gibt, der mir das "anfängergerecht" beleuchten kann und darüber hinaus vielleicht auch noch Spass daran hat mein Vorhaben mit zu gestalten, würde ich mich sehr über eine Antwort freuen.


    Bis dahin viele Grüße,

    Dirk (Hille)

  • Im erklären bin ich jetzt nicht sooo der beste :D aber einen Tip hätte ich bei dem Jungen alter: von DSA die schwarze Katze ist auch mit einem Fokus für Kinder gemacht worden mit sehr vereinfachten Regeln wohl. Wenn jetzt der Fokus nicht unbedingt auf den Elfischen Magier oder zwergen Krieger liegt sondern auch Katzen ok sind, könnte dies eine Einsteiger Option sein.

  • Hallo Michi,


    vielen Dank für Deine Antwort und den Tipp mit "DSA die schwarze Katze".

    Das werde ich mir auf jeden Fall mal näher anschauen und mich da mal informieren.


    Davon ab wäre ich natürlich weiter an einer Einsteigerfreundlichen Spielerklärung interessiert ;)

    Es wird ja bei Dir und sicher bei den meisten Erfahrenen Spielern "Kniffe" geben, welche man für den Einstieg erstmal nicht benötigt.

    Das meinte ich ja bei meinem Eröffnungsschreiben, dass mich die vielen Hinweise, Tipps und Vorgaben erschlagen.


    Viele Grüße, Dirk

  • Moin,


    das finde ich etwas schwierig da du ja noch kein System hast (also DSA, DSK, DnD, etc)

    als Spielleiter gibt es ein paar Tutorials auf Youtube an denen man sich Orientieren kann. was ich immer wichtig finde ist, dass die Wege deiner Gruppe mit einer Situation umzugehen honoriert werden sollte, also wenn sie einen anderen Weg gehen als gerade im Buch beschrieben oder du dir ausgedacht hast, lass sie machen, temporäres scheiter gehört dazu. Einfach danach wieder ein wenig hin zur lösung lenken.


    zu den Systemen: jedes System hat seine pros und kontras. daher würde ich danach gegehn was du als Setting bevorzugst.

    Mantel und Degen Fantasy mit elfen zwergen vibes - DSA

    mystische welt mit halblingen drachenkindern und dunkelelfen - dnd

    kindlich niedlich kann die schwarze katze sein

    zukunft steampunk bionik etc shadowrun

    Vampire - Vampire

    etc

    oder eben welches für die Spieler die einfachsten regeln haben, da wäre es die schwarze katze


    wenn du eher die welt einfach halten willst aber eben mit Menschen würde ich DSA ohne Magie und Geweihtenregeln nehmen also es gibt dann nur Krieger Ritter Diebe Gauckler Barden gerne auch nur Mensch Only ohne Elfen die Gefahr ist aber, dass wenn später diese neue Mechanik dazukommt alle sowas spielen wollen.


    hoffe das hilft die etwas weiter :)


    Vg


    Michi

  • Hallo Michi,


    Danke für die vielen Anregungen :):thumbup:

    Ich habe Deinen Rat auch befolgt und mir DSK mal näher angeschaut. Dabei heisst es aber auch, wer als "unerfahrener" Spieler damit starten möchte, dem wird der Beistand eines erfahrenen DSA Spieler empfohlen.

    Zwar sind es vereinfachte bzw. abgespeckte Regeln, doch wohl noch so umfangreich, dass Hilfe eben hilfreich wäre.

    Ich habe Deinen Rat auch befolgt und mir DSK mal näher angeschaut. Es macht einen sehr guten Eindruck und scheint doch eine bezwingbare Einstiegshöhe zu haben. Dabei heisst es aber auch, wer als "unerfahrener" Spieler damit starten möchte, dem wird der Beistand eines erfahrenen DSA Spieler empfohlen.

    Zwar sind es vereinfachte bzw. abgespeckte Regeln, doch wohl noch so umfangreich, dass Hilfe eben hilfreich wäre. Dennoch eine Option um den Einstieg zu finden.


    Was das Setting angeht, so bin ich persönlich breit aufgestellt was das Interesse angeht.

    Ich bin ein Mittelalterfan und daher spricht mich natürlich DAS oder auch D&D, eben Fantasy u.ä. an, aber genauso finde ich ein SiFi Setting bzw. apokalyptisches Setting sehr interessant.


    Was den Umfang, der zu spielenden Möglichkeiten angeht – Krieger, Dieb, Magier… - so würde ich wahrscheinlich alle Klassen mit einbringen wollen, was mein Vorhaben angeht (Kinds) um genau Deinem „Warnhinweis“ entgegen zu kommen:

    die Gefahr ist aber, dass wenn später diese neue Mechanik dazukommt alle sowas spielen wollen.


    Um noch weiter im Fahrwasser zu bleiben die Frage, welches System Dir das liebste ist und vielleicht noch weiter, mir ggf. einen Rat (vielleicht auch Tat😉) zu geben, wie so ein Charakterbogen auszusehen hat und wo ich solche einsehen kann.

    Da wären wir aber auch schon wieder am Anfang – Was muss ich da Würfeln etc., eben bei einer Regelerläuterung.


    Ich weiss, es ist schwierig und das auch noch in der aktuellen Situation, doch mag ich einfach den Gedanken festhalten, um weitere Dinge über das Thema zu erfahren…eben über die Ferne.


    Viele Grüße,

    Dirk

  • Servus,


    Ich spiele selber DSA und DnD bin aber eher Spieler und kaum Speilleiter. Am liebsten kann ich so nicht sagen, kommt darauf an wie ich den Char designed habe. Ist der Charakter cool mit etwas Backround dann macht es mir am meisten spass. Aktuell mein DnD Druide aber das kann schnell wieder wechseln.


    Charakterbogen ist das einfachste: googlen

    beide Systeme bieten die Umsonst im netz an. Bei DSA bin ich mir sicher, das dieser selber auch rechnet bei DnD vermute ich es aktuell nur.


    DSA 5.0:

    Du fängst an und generierst die einen Held. Dafür hast du Start-Abenteuerpunkte. Damit kannst du Eigenschaften, Talente, Vorteile, Nachteile Sonderfertigkeiten steigern und dazu "kaufen". Nach jedem Abenteuer oder mittendrin nach jedem Spielabend (Sache des Spielleiters) bekommt man weitere Abenteuerpunkte (AP) um eben neue Sonderfertigkeiten zu kaufen oder Talente zu steigern. Durch die Individuelle Steigerung finde ich hier den meisten Reiz auch mal Helden zu basteln die "Anders" sind. Obacht Magier und Geweihte sind am Anfang eher schwächer als der Söldner, da diese deutlich mehr AP verbrauchen müssen um den ganzen schnick schnack zu haben. Eine Art Level hat man hier gar nicht mehr da man gleich die AP umsetzen kann.

    In DSA wird meiner Meinung nach etwas mehr gewürfelt als in DnD, da die Talentproben in der Regel sich aus drei Eigenschaften zusammensetzen. also Drei W20 werfen .... im Kamp wird sowohl Attacke als auch Parade gewürfelt und eventuell noch weitere Proben. die LP bleiben auf einem Niveau, bei dem man sagen kann das man über die Talente im Kampf am längsten überlebt.


    DnD

    du suchst dir Spezies und Proffesion aus und bist fast fertig (fast). Eigenschaften können gewürfelt oder über eine in den Regeln beschriebene Verteilung bestimmt werden. ebenso die LP. Man wählt die Sachen einmal aus und ist auf Stufe 1. Jede Proffesion hat nun Ihre beschreibung ab wann sie was kann. die gestaltungsmöglichkeit und den Held abzugrenzen besteht am anfang wenn du zum beispiel Elf wirst oder Halbling und später nochmal wenn man ab Lvl 3 sich spezialisieren kann. (gibt auch Multiclassing aber das ist was für später). Hier kannst du Zwischen den Leveln nichts verändern. erst wenn eine feste AP Grenze überschritten wird, liest man bei seiner klasse nach und joa ist mal mehr mal weniger.

    Hier wird aber weniger gewürfelt. die Talente sind überschaubar. Im Kampf gibt es nur einen Angriffswurf der gleich oder mehr dem Rüstungswert sein muss. Zauber funktionieren auch einfach. du hast kannst eine bestimmte Anzahl sprechen (mit ausnahmen einen pro Runde) und der gegner muss nen rettungswurf abelegen. Nach der Regeneration hast du deine Zauberanzahl wieder. Nachteil hier später im Spiel kann es sein das du einen Lebenspunkte Schwamm mit fetter Rüstung vorne drin stehen hast. dann dauert so ein kampf halt einfach ewig. Und wer ein Regelfuchs ist kann es dem Spielleiter schwer machen.


    meine Empfehlung ist sich hiernach einfach die ersten beiden Regelwerke anzuschauen. Das Players Handbook für dnd oder das Grundregelwerk für DSA. sollte beides der Ramin vorrätig haben ;), da steht eigentlich erstmal alles wissenswerte drin. Auch wirst du um diese Bücher nicht drumherumkommen wenn du ein System wirklich anfängst.


    Ach ja DSK ist wie du schon gesehen hast mit DSA kompatibel, da kenn ich mich aber nicht wirklich aus.


    gruß


    Michi

  • Eine Menge Systeme sind gar nicht so komplex, wie sie aussehen. Die Charaktererschaffung bei DSA lässt einem viele Freiheiten, aber man kann da (wie bei allen diesen "Baukastensystemen") beliebig viel Zeit darin verschwenden. Das eigentliche Spielen ist bei DSA nicht sonderlich kompliziert. Die Einstiegshürde ist bei D&D aber niedriger. Wenn Du mal irgendwo reinschnuppern willst, oder eine "Proberunde" mitspielen willst, kann der Spielleiter Dir sicher einen fertigen Charakter geben. Wenn ich leite, dann hatte ich auch schon oft genug ganze Gruppen, die keine Lust hatten, Charaktere zu bauen. Dann bereite ich halt 10 Charaktere vor, jeder sucht sich einen aus, fünf landen im Müll und los geht's. Dann wiederum gibt es Spieler, denen sich die Zehennägel aufrollen, wenn sie das hören.


    Und generell muss das mit dem System nicht wichtig sein. Da hat jeder seine Vorlieben, jeder mag was Anderes. Aber am Ende ist es meistens wichtiger, dass man nette Mitspieler und einen halbwegs fähigen Spielleiter hat. In meiner am längsten laufende Rollenspiel-Runde (seit weit über 20 Jahren) spielen wir ein System, das ich verabscheue. Egal.


    "Dank" Corona hat sich ja viel vom Rollenspiel-Geschehen ins Netz verlagert. Das hat für Anfänger aber den Vorteil, dass man sich einfach mal bei einer Runde anmelden kann und mitspielen kann. Ich bin jetzt viel auf Roll20 unterwegs, aber es gibt noch diverse andere Virtual Table Top (VTT) Systeme. Es gibt jedenfalls genügend Spielleiter, die Oneshots anbieten. Oft mit fertigen Charakteren. Da meldet man sich an, trifft (hoffentlich) nette Leute, spielt ein paar Stunden und das war's. Um einen ersten Eindruck zu bekommen ist das ideal. Du kannst das auch benutzen um zu sehen, was viel gespielt wird, und was nicht. Es nutzt ja auch wenig, wenn Du das perfekte System für Dich findest, und außer dem Autor und Dir das niemand spielt.

  • Mal was zu den Systemen. Ich spiele und leite im Moment D&D 5e, Conan (2D20 von Modiphius), Pathfinder 1 und Call of Cthulhu. Ich spiele Blades in the Dark, Scum & Villainy (beide effektiv das gleiche System) und Vampire. Und habe in der Vergangenheit noch einen Haufen mehr geleitet und gespielt. Rolemaster, DSA in allen Editionen, Werewolf, Fate, Hârnmaster, Dungeonworld und und und.


    Manche Systeme versuchen sich an Realismus, manche sind absichtlich abstrakt. Meine persönliche Erfahrung ist, dass komplexere Systeme nicht unbedingt mehr Spaß machen. Bzw die machen nur dann Spaß, wenn jeder diese Komplexität auch mag und nutzt. Ich persönlich liebe zum Beispiel Rolemaster, aber wenn ich den Spielern beim Steigern und Würfeln beiseite stehen muss, dann ist das wohl einfahc das falsche System für die Runde. Fate im Gegensatz dazu ist unglaublich einfach, war mir aber immer zu abstrakt. Charaktere sind in 2min gemacht, aber ich entwicklere keinen Bezug zu ihnen und bin genervt.


    In letzter Zeit sind viele Systeme auf den Markt gekommen, die einfacher und abstrakter sind, bei denen die Einstiegshürde zum Loslegen dafür geringer ist. Und die meisten von ihnen gefallen mir viel besser als Fate. Blades in the Dark und Dungeonworld sind so Beispiele. Sowohl das Spiel, als auch die Charaktererschaffung, sind extremst einfach und schnell. Man braucht auch nur normale, 6-seitige Würfel, und kein spezielles Set. Trotzdem entwickelt sich aus einfachen Regeln genügend Komplexität, dass das auch länger als 2 oder 3 Sitzungen lang Spaß macht. Das finde ich gut und elegant und passt für mich besser in die kürzere Zeit, die ich zum Spielen habe. Mehr als 3-4 Stunden am Stück werden es im Moment halt nicht. Früher haben wir einfach ganze Wochenenden durchgezockt.


    Ich finde die Einstiegshürde bei Systemen, bei denen es ein "Baukastensystem" oder Point-Buy-System für die Charaktererschaffung gibt, etwas zu hoch. DSA, Shadowrun, Earthdawn und so weiter wirken da für mich etwas aus der Zeit gefallen. Ich bin nicht zu blöd dafür, aber ich finde keine 4-5 Mitspieler, die dringend erstmal mehrere Stunden an ihren Charakteren basteln wollen. Und ich kann mit meiner Zeit eigentlich auch was Besser anfangen. Aber - das sind allesamt Liebhabersysteme mit einer treuen Fangemeinde. Man muss mehr Zeit investieren. Und man braucht eher eine feste Gruppe, mit der man sich regelmäßig, oder zumindest mehrmals trifft. Aber das ist ja vielleicht genau das, was Du willst.


    D&D 3, 3.5 und Pathfinder 1 sind keine Baukastensysteme, aber auch sehr komplex. Schon bei der Charaktererschaffung erschlagen einen die Möglichkeiten. Ich habe eine Gruppe, mit der wir Pathfinder spielen, und bei der alle diese Komplexität mögen. Aber wenn mal was dazwischenkommt und der GM kurzfristig absagen muss, kann man schlecht sagen: "Kein Problem, ich meistere uns ein Oneshot, macht Euch schnell Charaktere und los geht's!"

    Das funktioniert nicht, denn in weniger als 1h einen Charakter zu bauen ist nicht drin. Und der ist dann wahrscheinlich... suboptimal oder nicht ganz regelkonform. Die (kompletten) Regeln gibt es kostenlos im Netz. Hier zum Beispiel: https://www.d20pfsrd.com/ - aber ich würde auch Pathfinder 1 eher als "Liebhabersystem" bezeichnen, denn als einen guten Einstieg.


    Wir ignorieren mal D&D 4 (das gab es nicht - frag nicht danach). Bei D&D 5e wurden die Einstiegshürden massiv gesenkt. Charaktere sind sehr schnell gebaut. Die entwickeln sich erst noch und haben am Anfang nur wenige Tricks parat. Das Spiel ist relativ einfach. Wenn man was macht, würfelt man einen W20. Höher ist immer besser. Das lässt sich gut und schnell erklären. Realistisch ist da gar nichts. Die Settings sind allesamt extrem käsig und super high Fantasy und machen nicht viel Sinn. DIe Charaktere fangen klein an und werden sehr schnell sehr mächtig. Das ist aber bei Pathfinder, und anderen Systemen aus dieser Ecke nicht anders. Wenn man noch schneller starten will, dann gibt es bergeweise vorgefertigte Charaktere im Netz, hier zum Beispiel: https://dnd.wizards.com/charactersheets - wer schnell einsteigen will, wird da fündig. Das System eignet sich auch gut für Oneshots und spontane Runden.


    Allen diesen bisher genannten Systemen ist gemein, dass man "Helden" spielt. Die Charaktere sind extrem kompetent oder werden es sehr schnell. Weder bei DSA, noch bei D&D, PF oder Earthdawn wird einem gestandenen Recken ein Bauer mit einem rostigen Messer in der Hand ernsthaft gefährlich. Auch nicht, wenn er 5 Freunde mitbringt.


    Es gibt noch so Systeme, die sich um (fast schon unangenehmen) Realismus bemühen. Hârnmaster zum Beispiel. Da spielt man "normale" Menschen in einer mittelalterlichen Gesellschaft, die in eher ungewöhnliche Situationen gestoßen werden. Da ist man sehr fragil. Und auch bei Systemen wie Rolemaster zuckt man jedesmal zusammen, wenn eine Ratte nach dem Helden schnappt, denn es besteht die (wenn auch sehr geringe ) Chance, dass einen das Umbringt oder die Achillessehne durchtrennt wird oder was weiß ich. Wenn Du mit Deinem Junior spielen willst, ist so etwas wahrscheinlich nicht der ideale Einstieg.


    Dann gibt es noch die Systeme, die eher aus der Ecke der Erzählspiele kommen. Vampire, Werewolf und Artverwandte gehört dazu, aber auch Sachen wie Tremulus und Fate. Das hatte ursprünglich viel von Schauspielerei am Tisch, und geht für manche Leute fast schon Richtung Live-Rollenspiel. Man kann das aber auch deutlich bodenständiger spielen. Da wird zumindest oft erwartet, dass die Spieler direkt oder indirekt stark an der Story mitwirken. Das kann viel Spaß machen, ist aber sicher nicht jedermanns Sache.


    Call of Cthulhu ist noch zu erwähnen. Ein altes und sehr beliebtes System. Leicht zu verstehen - man hat (quasi) Prozentwerte und würfelt mit einem W100 drauf. Das kapiert eigentlich jeder sehr schnell und kann sich unter einem Wert von 70 gut was vorstellen. Das heißt einfach, dass man eine normal schwere Probe in diesem Bereich mit einer 70%igen Chance im ersten Anlauf meistert. Da sind die Boni von D&D und die Talende in DSA deutlich weniger offensichtlich. Man spielt meistens in den 1920ern und ist übernatürlichen Phänomenen auf der Spur. Akte-X von vor 100 Jahren sozusagen. Das kann auch sehr reizvoll sein, aber je nachdem wie man spielt ist es mehr Detektivstory oder mehr Horror. Fürs Spiel mit Kindern würde ich logischerweise hart weg vom Horro steuern.