AoS Wanderer (vielleicht auch in der Sommerkampagne)

  • Auch wenn ich Age of Sigmar ein Jahr lang sehr kritisch beobachtet habe, ist es kein Grund, das Spiel komplett abzulehnen.
    Nun, Age of Sigmar ist nicht Fantasy. Ich versuche trotz aller persönlicher Kritik mir ein möglichst objektives Bild zu machen und betrachte es einfach als völlig neues Spiel.
    An jedem Spiel kann man etwas zum Mäkeln finden, schaffe ich hier auch, denn ich finde die Stormcast-whatever-Eternals-Typen total hässlich, das reicht zum meckern – also spiele ich etwas anderes, denn mehr Gründe zum Quengeln zu finden ist mir zu anstrengend und zu zeitraubend.
    Na, da wähle ich mir doch ein Volk, das ich seit 1997 bei einem „anderen“ Fantasy-Tabletop schon ganz geil fand, nur eben für jemand anderen bemalt habe – die Waldelfen.


    Es gibt ja Menschen, die an dem bekannten Herrn Fluff herum meckern, wenn er ihnen zu ausführlich oder zu abgedreht erzählt. Komisch ist, die gleichen Personen kritisieren Herrn Fluff auch dann, wenn er sich mal kurz fasst.


    Da dachte ich mir, so als buckeliger Schriftsteller, schreib doch selbst eine Hintergrundgeschichte, dann ist der Herr Fluff nicht allein der Böse – und schon fange ich an, meine Waldelfen sehr zu mögen und mich total auf das Spiel zu freuen.
    Ich freue mich ja ungern allein, deshalb knalle ich euch, wie bei Krähenklaue in 30K auch schon, meine Geschichten einfach aufs Auge.
    Doch Vorsicht sei geboten, denn kontinuierliches Mitlesen kann eventuell Spaß machen und vielleicht zum Spielen verleiten.


    Elfenzorn


    Teil 1 Der Schwur der Schwestern


    „Jedes Ende ist zugleich auch immer ein Beginn. Der Anfang dieser Geschichte beginnt mit einem Ende.“
    Lindariel blickte auf die feinlinigen verschlungenen Buchstaben, welche die gerade geschriebenen Sätze auf dem Pergamentbogen formten. Nun war es an ihr, mit der Abschrift der Überlieferungen der Ahnen zu beginnen, um die alten Geschichten zu bewahren.
    Das, trotz ihres hohen Alters, ebenmäßige und junge Gesicht der Hochgeborenen blieb regungslos, nur die Pupillen der Augen bewegten sich, als ihr Blick über die geschriebenen Zeilen glitt. Dann schienen ihre Augen in unendliche Ferne zu schweifen.
    Gilorén, Lindariels Schwester, lehnte an einem der borkigen braunen Stämme der Bäume. Der Wind spielte mit ihrem blutroten Kleid aus hauchdünnem feinen Elbenstoff, das sich wie eine zweite Haut an ihren zarten Leib schmiegte. Die Falten und Säume des Kleides, wie auch die langen weiten Stoffbahnen des Umhanges, bewegten sich sanft wiegend im Abendwind, ganz so, wie das in allen erdenklichen Rottönen schimmernde Blätterdach des herbstlichen Haines. Die Locken des langen blonden Haares der Elfe tanzten wie kleine Feen in einem Sommernachtstraum. Sie umspielten die wenigen in das Haar geflochtenen Zöpfe, welche von güldenem Schmuck gehalten wurden. Die feine Haarzier, die von höchster elfischer Handwerkskunst war, bändigte die geflochtenen Strähnen und war dennoch so beweglich, als wären sie aus Seide gefertigt. Wie feine Äste durchwob der Schmuck das Haar, verziert mit goldenen Blättern. Blättern, deren Vorbild einst vor 1000 Jahren das Kleid der Bäume von Lorén gebildet hatten. Von gleicher Art wie die Zier ihres Hauptes war auch der Schmuck, der ihr ärmelloses Kleid umspielte und es neben den dünnen Trägern auf ihren Schultern als Einziges zusammen hielt.
    Nichts in den Wäldern und Hainen, welche die Elfen bewohnten, war so, wie sie es über den Wald von Lorén, den die Elfen nur noch aus Erzählungen ihrer Vorväter kannten, gehört hatten.
    Dennoch spendeten die Bäume dem Volk der Elfen ein wenig Trost ob des Verlustes der alten Welt.
    Einer Welt, die Lindariel und Gilorén, so wie jeder Angehörige ihres Volkes, nie gekannt hatten und dennoch vermissten, besonders jetzt im Herbst, wenn die Farben des Waldes wechselten.
    Die Sehnsucht und die tiefe Melancholie, welche über Generationen im Volk der Elfen vererbt und weitergegeben auch in ihren Herzen wohnte, würde niemals weichen, egal zu welcher Jahreszeit.
    Die Welt, von der die Sagen der Elfen berichteten, hatten sie selbst nie geschaut, und dennoch schien jedem Elf von Geburt an etwas zu fehlen.
    Das Laubwerk der Bäume war nicht mehr sehr dicht. Viele der Bäume, gerade die an den Rändern der Haine und Wälder, waren sogar schon fast blattlos oder bereits in Gänze kahl. Auch ihre Stämme wirkten wie morsches Holz, wenngleich sie nicht morsch waren. Grünbraunes Moos bedeckte vereinzelte Äste kahler Bäume und wuchs auf Wurzeln oder gedieh im Schatten von Kuhlen und Findlingen auf dem braunschwarzem Waldboden.
    Der Boden der Wälder in seiner braunschwarzen Farbe wirkte auf die Schwestern wie vertrocknet. In ihrer dunklen Stimmung erschien er ihnen sogar wie ausgedörrt und verbrannt. Rote und rötlich braune Herbstblüher und Pilze und wuchsen auf Inseln aus Licht und Schatten, wie kleine, noch leicht züngelnde Flämmchen sahen sie aus, oder auch wie die noch leicht glimmende Glut eines Feuers unter einer Aschedecke.
    So die Wälder dieser Welt den Herzen von Generationen ihres Volkes auch Linderung und Trost spendeten, so hielten sie doch auch den Schmerz des Verlustes, den sie seit 1000 Jahren beklagten, in darin fest, und ließen die Wunden in der Seele des Elfenvolkes nie wirklich heilen.
    Lindariel erhob sich und schritt lautlos über den Waldboden. Schweigend stand die Hochgeborene neben ihrer Schwester und blickte in die Ferne zum Rand des sich lichtenden Haines.
    Zwischen den Bäumen erkannte ihr scharfes Auge die Krieger, deren Vorväter einst die Hüter der Lichtungen und Wälder von Lorén gewesen waren. So viel hatte sich seit der Zeit ihres Exodus, nach dem Hereinbrechen des Chaos und dem Weltenbrand, der die alte Heimat verschlungen hatte, verändert. Selbst die Rüstungen der Kämpfer. Als die Seele der alten Welt im Feuer geschrien und die Winde der Magie wie Wirbel im Feuersturm des Unterganges getanzt hatte, wie es in alten Schriften überliefert wurde, verlor alles auf ihrer Flucht seine Farbe, so, wie ihr Volk seinerzeit das Grün der Heimat verloren hatte.
    In dieser Zeit, so erzählte es eine Generation der nächsten, hatte sich das Leder der Rüstungen in aschgraue Farbe und die Kannten und Narben der Lederrüstungen in Hellgrau und Weiß, wie die rissige Oberseite eines verbrannten Astes, der am Morgen noch über der Glut des heruntergebrannten Feuers lag, gefärbt. Einzelne Teile von Leder und Kleidung sollen in dieser Zeit eine blutrote Farbe angenommen haben, so rot wie das vergossene Blut der Vorfahren, die in dem verzweifelten Kampf gegen das Chaos ihr Ende gefunden hatten. Die Kannten der blutroten Kleider und Rüstungen gingen ins Orange und Gelbe über, lodernden Flammen gleich, und die Mäntel der Krieger waren bis heute so schwarz wie der Ruß, der nach dem Erreichen einer anderen Welt an den Händen der Ahnen geklebt haben soll.
    Nur die Mäntel der Ranger, der ewigen Wache, auch deren Schilde und die Kleider der wenigen Kampftänzer, die entkommen waren, hätten sich damals vollständig das Rot angenommen, das auch die Kleider Lindariels und Giloréns zeigten.
    Wieder und wieder war der Stamm ihres Volkes vertrieben worden, erst aus Ashgy, dann aus Ghyran, bis es schließlich in Azyr Zuflucht gefunden hatte.
    Wenn sie auch von Welt zu Welt getrieben worden waren, und auch wenn in Azyr der Wechsel der Jahreszeiten die Farben des Waldes in zyklischem Lauf veränderte, zweierlei jedoch blieb seit längst vergangenen Tagen stets gleich: der Schmerz eines Volkes und die flammenden Farben seiner Rüstungen und Kleider, ja, selbst die Klingen der Kämpfer schien eine, die Intensität wechselnde, rötliche Aura zu umgeben.
    Nebeneinander stehend blickten die Schwestern in die Weite der Welt, die seit vielen Generationen nun endgültige Zuflucht für ihr Volk geworden war. Der von Narben gleichen Furchen, Kuhlen, Gräben und steilen Hängen, die in tiefen Abgründen mündeten, durchzogene Hain war in das Rot, Braun, Schwarz, in gelbliches Ocker und das Grau des Herbstes gefärbt, so, als lebte ihr Volk nun in der Ewigkeit des Feuers gefangen, vor dem die Ahnen geflohen waren.
    Gilorén drehte den Kopf und blickte an ihrer Schwester vorbei in die dichteren Gefilde des Haines.
    Ihr Blick glitt über den Boden, bis er schließlich auf den rot schimmernden Schuppen zur Ruhe kam.
    Lindariel legte den Kopf auf die Schulter der Zauberin, die jede einzelne Facette der Rottöne der Schuppen zu erfassen versuchte. Etwas bewegte sich. Langsam glitt etwas Rotes in dem Schuppengeflecht nach oben. Stechend glänzendes Gelb, in dem kleine rotbraune und goldene Punkte und Linien wie Flechten um die schmale, einen senkrechten Strich bildende dunkle Pupille verteilt waren, kam zum Vorschein. Immer tiefer wurde Giloréns Blick in die unendliche Weite des gold-, gelb- und bernsteinfarben schimmernden Sees gezogen. Die Zauberin glaubte sich selbst mit ihrer Schwester im Auge des Drachen erkennen zu können.
    „Woran denkst du?“, hörte Gilorén ihre Schwester fragen. Die Stimme der Hochgeborenen, auf deren Schultern jetzt die schwere Last der Verantwortung für die Nachkommen ihres Stammes unter den Resten ihres Volkes lag, drang wie ein leises Rascheln, sich sanft im Wind wiegenden Grases in ihre Ohren.
    „Rache.“, antwortete die Zauberin, als der Drache blinzelte und sich gemächlich wie eine Katze erhob und zu strecken begann.
    „Rache für unser Volk und den über Generationen ertragenen Schmerz.“


    wird fortgesetzt...


    Die Miniaturen (noch WiP)


    links hinten: Gilorén (Spellweaver)


    rechts hinten: Lindariel (Nomadprince)


    mittig vorne: Glade Guard Champion




















  • Die ersten 10 32mm Bases für die nächste Einheit sind ja schon vorbereitet. Kleine Details werden ergänzt wenn die Minis darauf stehen.


    Für die "HQ" und "Elite" verwende ich 32mm Rundbases, die "HQ" wird nur auf höheren Bases dargestellt. Die "normalen" Fußtruppen kommen nach dem Mattlack auf 25mm Rundbases.






    Natürlich mit Waldgeist (der Streukrümel oben rechts am Flügel wurde natürlich noch entfernt)


  • Heyhey,
    sehr schöne Geschichte und auch ein schönes Armeekonzept! Ich als alter Waldelf finde das natürlich doppelt spannend. Das Herbstschema ist auch eines, was mir immer am meisten Spaß gebracht hat. Die Bases gefallen mir auch super! Was willst du an den abgelichteten Modellen denn noch anpassen? Ich hoffe das Orange bei Lindariel wird noch etwas abgemildert. Das sticht schon ganz schön ins Auge ;)
    In diesem Sinne, weitermachen! Ich bin neugierig!


    Grüße!
    Dante

  • Nun ja,


    ich muss noch einige Details nacharbeiten, gerade an Gilorén. Das Orange wird noch abgemildert, Lindariel ist ja ncht bei den Stadtwerken angestellt. :D
    Lindariel wird die farbliche Brücke zu den Wildwood Rangers werden, die bekommen etwas andere Mäntel als auf der GW Seite (außen eher ins rötlche und die Innenseite farblich an die GW Darstellung angeglichen).

  • Ich muss ja sagen, ich mag die sehr. :love: Ich freue mich da schon sehr auf eine spielbare Truppe in dieser Optik.
    Nun hast Du es geschafft! Ich muss wohl bald mal einen passenden Tiermenschen Armeeaufbau anfangen... schließlich brauchst Du doch einen Erzfeind, oder...? :whistling:


    Grüße,
    C.